- Loireschlösser
- Loireschlösser['lwaːr-], die im mittleren Abschnitt der Loire, zwischen Gien und Angers, und ihren Seitentälern seit dem Mittelalter, besonders im 16. Jahrhundert entstandenen Burgen und Schlösser; bevorzugter Aufenthalt französischer Könige, v. a. der Valois und zahlreicher Feudalherren. Die architektonische Entwicklung geht von der wehrhaften Burg bis zum Lustschloss des 18. Jahrhunderts. Auf die auf Hügeln liegenden Burganlagen des 12.-14. Jahrhunderts (Sully, Loches, Chinon, Langeais, Angers) folgten zum Teil prunkvolle Renaissanceschlösser (Chambord, Blois, Amboise, Chenonceaux, Azay-le-Rideau), bei denen die einst zur Verteidigung dienende architektonische Ausstattung nur noch dekorativ verwendet wurde. Die Lustschlösser des 17. und 18. Jahrhunderts waren meist von großen Parkanlagen umgeben (Cheverny). Die Loireschlösser gehören als Teil der historischen Flusslandschaft des Loiretals zwischen Maine und Sully-sur-Loire zum UNESCO-Weltkulturerbe.Châteaux en pays de Loire, bearb. v. M. Melot (Genf 1988);W. Hansmann: Das Tal der Loire (Neuausg. 1996).
Universal-Lexikon. 2012.